Cunard – Queen Anne

Mit der Queen Anne von Southampton nach Hamburg 

Eine Reise mit der Queen Anne von Cunard verspricht britische Eleganz, modernes Design und erstklassigen Service und genau das durften wir Ende April 2025 auf einer kurzen, aber eindrucksvollen Kreuzfahrt von Southampton nach Hamburg erleben. Vom 27. bis 29. April genossen wir das stilvolle Ambiente eines der neuesten Schiffe der Cunard-Flotte, das erst 2024 in Dienst gestellt wurde und mit einer Kapazität von rund 3.000 Gästen sowie 1.225 Crewmitgliedern ein ausgewogenes Verhältnis aus Großzügigkeit und persönlichem Service bietet.

Unsere Anreise erfolgte per Flug von Frankfurt nach London Heathrow, mit einer Flugzeit von etwa 1 Stunde und 40 Minuten. Von dort aus ging es weiter nach Southampton, dem Einschiffungshafen. Eine Fahrt von gut zwei Stunden. Wer diese Route plant, sollte unbedingt erwägen, den Aufenthalt mit ein paar Tagen in London zu verbinden, entweder vor der Reise oder im Anschluss, je nachdem, in welche Richtung die Kreuzfahrt verläuft.

An Bord

erwartete uns eine Balkonkabine der Kategorie BF mit rund 20 m² – komfortabel, modern und mit allem ausgestattet, was man sich für entspannte Seetage wünscht. Beim Kabinenlayout lohnt sich ein Blick in den Decksplan, denn nicht alle Balkone sind gleich groß und manche bieten sogar besonders viel Platz. Auch auf mögliche Sichtbehinderungen sollte man achten. Besonders angenehm fiel uns auf, wie viel Raum es auf den Außendecks gibt, es stehen ausreichend Liegen und gemütliche Sitzgelegenheiten zur Verfügung. Der Indoor-Pool-Bereich versprühte mit seinem lichtdurchfluteten Dach sogar bei schlechtem Wetter echtes Strandgefühl und bei wärmeren Temperaturen lässt sich das Dach auch öffnen.

Kulinarisch bietet die Queen Anne eine große Bandbreite von klassischen bis internationalen Spezialitäten.

In den inkludierten Bereichen überzeugt die Artisan Foodhall mit großer Auswahl, wenn auch eher in Kantinenatmosphäre. Wer es gemütlicher und geschmackvoller mag, findet im Golden Lion Pub britische Klassiker oder wählt das Wellness Café im Poolbereich mit gesunden Speiseoptionen. Für kulinarische Höhepunkte sorgen die Spezialitätenrestaurants (gegen Aufpreis), darunter ein Inder, ein Italiener und ein Steakhouse. Die Kleiderordnung richtet sich nach dem gewählten Restaurant, im Tagesprogramm wird täglich angegeben, ob ein formeller Abend (z. B. Gala) ansteht. Wer lieber leger speist, kann auf die Foodhall ausweichen. In den Hauptrestaurants gilt die Auswahl zwischen festen Tischzeiten (18:00 oder 20:30 Uhr) oder einer flexiblen Zeit zwischen 18:00 und 21:00 Uhr. Wer den Britannia Club, die Princess oder Queens Kategorie bucht, speist in separaten, hochwertig gestalteten Restaurants – ohne festgelegte Tischzeiten, dafür mit noch mehr Ruhe und individuellerem Service.

Das Bordleben ist abwechslungsreich und hochwertig gestaltet.

Neben täglichen Tanzveranstaltungen – sogar mit „Gentleman Hosts“ – laden landeskundliche Vorträge, klassische Teatime-Zeremonien, Bingo-Abende, ein Pub-Quiz und Musikveranstaltungen im Theater oder in den zahlreichen Bars zum Verweilen ein. Besonders die Live-Musik auf der Queen Anne ist vielseitig und hochwertig, vom klassischen Quartett bis zur Jazzband. Auch eine kleine Bibliothek mit deutscher Literatur steht zur Verfügung.

Der SPA-Bereich war nicht ganz überzeugend: Für 59 USD pro Tag (bzw. 159 USD pro Woche) bietet er Sauna und Entspannung, allerdings ohne Tageslicht und in einer (unserer Meinung nach) eher unattraktiven Lage. Für Wellnessliebhaber, die Wert auf Atmosphäre legen, gibt es auf anderen Schiffen durchaus schönere Einrichtungen.

Besonders hervorheben möchten wir das internationale und sehr kommunikative Publikum an Bord.

Die Atmosphäre war ungezwungen und gleichzeitig stilvoll und damit ideal für alle, die Wert auf Qualität und Gastlichkeit legen, aber auf All-Inclusive verzichten können. Tanzbegeisterte kommen bei Cunard ohnehin voll auf ihre Kosten. Die Queen Anne ist barrierefrei konzipiert und auch für Gäste mit Rollator oder Rollstuhl geeignet.

An Bord wird mit US-Dollar gezahlt. Eine Kreditkarte muss vorab im Manifest hinterlegt werden, was über eine einmalige 1-USD-Abbuchung bestätigt wird. Für die Einreise nach Großbritannien ist ein gültiger Reisepass erforderlich, zudem muss eine ETA (elektronische Reisegenehmigung) beantragt werden.

Unsere Einschätzung: Die Queen Anne bietet klassischen Cunard-Stil in einem frischen, zeitgemäßen Gewand. Ob für eine Kurzreise wie diese oder als Teil einer größeren Route – dieses Schiff überzeugt durch Stil, Komfort und ein vielseitiges Angebot für alle Altersklassen.