Im Mittelmeer mit der SY Royal Clipper! Meine erste Kreuzfahrt auf einem Segelschiff, und dann gleich ein Fünfmaster!

Natürlich waren meine Erwartungen an diese Reise besonders hoch, wurden aber sogar weit übertroffen. Gemeinsam mit weniger als 200 Passagieren erlebte ich eine tolle Atmosphäre an Bord und wunderschöne Stationen an Land. Auf der Reise von Rom nach Athen fuhren wir die Häfen Sorrent, Messina, Katakolon, Monemvasia und Mykonos an. Also kleine, überschaubare Stationen, bei denen die Sehenswürdigkeiten und/oder Ortszentren fußläufig (oder mit dem Taxi) erreichbar sind.

Der Lufthansa Flug von Münster über Frankfurt nach Rom Fiumicino verlief ohne Komplikationen und neben einer Getränkeauswahl, gab es sogar noch einen Snack an Bord. Neben dem Freigepäck von 23 Kilogramm ist auch das mittlerweile eine Besonderheit. Der Transfer vom Flughafen zum Hafen in Civitavecchia dauert mit einem Kleinbus gute 60 Minuten und die Aufregung aller Seminarreisen-Teilnehmer stieg an, je näher wir dem Ziel kamen. Jeder wollte der erste sein, der das Schiff entdeckt. Natürlich tauchte der gelbe Schornstein des riesigen Nachbarschiffes schon lange vorher am Horizont auf, aber als wir dann vor der SY Royal Clipper hielten, strahlten wir wie kleine Honigkuchenpferde.

Nach ganz schnellen Checkin-Formalitäten und der obligatorischen Sicherheitskontrolle ging es dann direkt an Bord, wo alle ankommenden Gäste vom Kapitän und einem Teil der Crew freundlich und mit einem leckeren Cocktail empfangen wurden.

Die Royal Clipper hat 55 Millionen US Dollar gekostet und wurde von Schwedens Königin Silvia getauft, bevor sie 2000 in Dienst gestellt wurde. Mit 134 Meter Länge, einer Breite von 16,5 Metern, fünf Masten, 42 Segeln und einer Segelfläche von 5200 Quadratmetern (das entspricht etwa einer Fläche von 26 Tennisplätzen) und maximal 227 Passagieren ist sie zurzeit das weltgrößte Passagiersegelschiff. Die 110 Kabinen, fast alles Außenkabinen mit Tageslicht, sind in 7 unterschiedliche Kategorien unterteilt. Alle Kabinen (ab 10m²) sind komfortabel eingerichtet und verfügen (mindestens) über Duschbad, Föhn, Safe, Fernseher und DVD Player. Herz des Schiffes ist ein Atrium, das sich über drei Decks erstreckt und als Hauptrestaurant dient. Hier werden Sie morgens und mittags mit einem Buffet und abends mit einem A la Carte Dinner verwöhnt. Dresscodes gibt es keine, allerdings sind kurze Hosen und Badeschlappen hier fehl am Platze.

Besonders schön auf diesem kleinen Schiff sind natürlich die Außenbereiche. Hier ist man dem Meer so unglaublich nah, kann dem Kapitän auf der Brücke über die Schulter schauen, an einem der drei Pools im Schatten der Segel relaxen, oder entspannt an der Tropical Bar einen Drink nehmen. Für die sportlichen unter uns empfehle ich die ausklappbare Heckklappe des Schiffes. Diese “Marina“ dient als Einstieg zum Baden und für die Wassersportaktivitäten wie Surfen, Kajak und Schnorcheln. Und wem das noch nicht ausreicht, der kann sich im Fitnessraum auspowern und anschließend im Captain Nemo Spa behandeln lassen. Es ist wirklich unglaublich, wie viel individuellen Freiraum es auf so wenig Fläche zu erleben gilt.

Mein Lieblingsplatz an Bord ist übrigens achtern auf dem Hauptdeck. Während die Abenteuerlustigen vorne ins Netz kletterten um den Sonnenaufgang zu erleben, habe ich hier in Ruhe meinen Kaffee trinken und (weiter) träumen können.

Rückblickend kann ich wohl sagen, dass diese Reise zu den schönsten Kreuzfahrten gehört, die ich bisher erleben durfte und es wird bestimmt nicht meine letzte Segelreise bleiben! Gerne erinnere ich mich daran, wie zum Auslaufen die Segel gesetzt wurden und dazu die Hymne “Conquest of Paradise“ gespielt wurde. Gänsehaut pur. Oder das Gefühl beim Klettern in die Masten. Natürlich nur bis zum ersten “Krähennest“. Ein sensationeller Ausblick den ich nie vergessen werden.

Wenn auch Sie einmal eine (Segel-) Kreuzfahrt planen und Insider-Infos benötigen, sprechen Sie mich gerne an. Natürlich verrate ich Ihnen dann auch die Highlights der besuchten Häfen.

 

Ich freue mich auf Ihre Fragen. Herzlichst, Ihre Sabine Holtmann

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