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Kleine und große Felsen am AtlantikAlentejo – Entschleunigung zwischen Weinfeldern, Küste und Kultur

Wer Portugal von einer stilleren, authentischeren Seite kennenlernen möchte, sollte unbedingt in den Alentejo reisen. Zwischen weiten Ebenen, sattgrünen Hügeln, einsamen Küstenabschnitten und jahrhundertealten Städten entfaltet sich eine Region, die ideal für einen bewussten, langsamen Urlaub ist, ganz im Zeichen des „Slow Travel“. Vom 21. bis 25. Mai 2025 durfte ich die Region im Rahmen einer Inforeise mit Olimar erleben. 

Die Anreise erfolgte mit TAP Portugal per Direktflug nach Lissabon (Flugdauer ca. drei Stunden). Vom Flughafen ging es mit dem Bus in etwa zwei Stunden weiter nach Porto Covo, einer kleinen, charmanten Küstenstadt, in der das Leben noch gemächlich pulsiert. Untergebracht waren wir im Porto Covo Praia Hotel & Spa, das mit hellen Zimmern, offenem Badkonzept, gutem Frühstück und seiner Nähe zum Strand punktete. Nach einem 15-minütigen Spaziergang erreicht man das Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten.

Der Alentejo zeigte sich im Mai erstaunlich grün.

Besonders auf unserer Wanderung entlang der Küstenlinie der Costa Vicentina fielen uns die vielen blühenden Pflanzen auf. Die Region ist geprägt von weiten Feldern, Pinien, Olivenhainen und Rebstöcken. Ein Naturidyll, das sich wunderbar zu Fuß oder mit dem Mietwagen entdecken lässt. Besonders beliebt ist der rund 100 Kilometer lange Fernwanderweg entlang der Küste von Porto Covo bis Lagos – perfekt für alle, die sich aktiv und naturnah bewegen möchten.

Kulturell punktet die Region mit mehreren Highlights. In Beja besichtigten wir die beeindruckende Burg und schlenderten durch die Altstadt. Besonders toll war der Besuch in Serpa, einem kleinen Ort, der für seinen „Cante Alentejano“, einen traditionellen Männerchorgesang und UNESCO-Weltkulturerbe, bekannt ist. Unsere Unterkunft dort, das Serpa Hotel, überzeugte mit großen, sauberen Zimmern und einem üppigen Frühstücksbuffet mit viel frischem Obst.

Ein besonderes Erlebnis war der Besuch von Évora, dem kulturellen Herz des Alentejo.

Die Stadt blickt auf über 2000 Jahre Geschichte zurück, was sich in der Architektur und den Gassen der Altstadt eindrucksvoll zeigt. Besonders in Erinnerung bleibt die Knochenkapelle, die mit ihren kunstvoll angeordneten menschlichen Gebeinen nicht nur nachdenklich stimmt, sondern auch kunsthistorisch fasziniert. Unser nächstes Hotel, das Vila Galé Évora, liegt am Stadtrand. Die moderne Anlage bietet zwei Pools, ein Buffetrestaurant und einen offenen Fitnessbereich, wirkt allerdings durch dunkle Flure und fehlende Balkone etwas kühl.

Ein weiteres Highlight war der Besuch am Alqueva-Stausee, dem größten künstlichen See Europas. Die Kombination aus glitzerndem Wasser und unberührter Landschaft macht ihn zu einem ruhigen Ausflugsziel, ideal zum Abschalten und Genießen.

Zum Abschluss der Reise besuchten wir das Craveiral Farmhouse, ein weitläufiges Landgut inmitten der Natur. Das Hotel legt großen Wert auf Nachhaltigkeit, bietet köstliches Essen und überzeugt mit einem Mix aus Ruhe und ländlichem Chic. Die Wohneinheiten sind individuell gestaltet und in drei Bereiche unterteilt, wovon einer sogar einen eigenen Pool besitzt. Trotz eines Brandes im Januar 2025 ist inzwischen alles bis auf den Fitnessraum vollständig renoviert.

Blumen blühen lila und im Hintergrund ist ein StrandKulinarisch hat der Alentejo ohnehin einiges zu bieten

Frischer Fisch, kräftige Rotweine und einfache, aber hochwertige Zutaten prägen die Küche. Wer in Sines ist, sollte das Restaurant Arte e Sal besuchen, das besonders für seine Fischspezialitäten bekannt  ist. In Évora empfiehlt sich das Restaurant Dona Laura für authentische regionale Küche.

Insgesamt erlebte ich den Alentejo als eine Region, die nicht nur landschaftlich wunderschön, sondern auch kulturell tiefgründig und kulinarisch verwöhnt. Hier läuft alles etwas langsamer, bewusster, echter – ideal für alle, die im Urlaub abschalten und gleichzeitig entdecken möchten.

Das Wichtigste in Kürze

Allgemeine Informationen zu Alentejo

  • Wo liegt der Alentejo?
    Der Alentejo erstreckt sich südlich von Lissabon bis zur Algarve und reicht vom Atlantik bis zur spanischen Grenze. Eine riesige Region, geprägt von Natur, Ruhe und Kultur.
  • Wann ist die beste Reisezeit?
    • Frühling (April-Juni): Blühende Landschaft, angenehm warm

    • Herbst (September-Oktober): Beste Zeit für Wein & Erntefeste

    • Sommer (Juli-August): Sehr heiß im Landesinneren (>35 °C), dafür wenig überlaufen

    • Winter: Mild, aber teils regnerisch und daher gut für Kulturreisen

  • Wie erfolgt die Anreise? Mit dem Flugzeug nach Lissabon oder Faro, dann Mietwagen (unverzichtbar!) Es gibt gute Straßen, aber wenig öffentlicher Nahverkehr
  • Welche Sprache wird gesprochen?
    Amtssprache vor Ort ist Portugiesisch. In touristischeren Orten (z. B. Évora, Küstenorte) wird auch etwas Englisch gesprochen. In ländlichen Gegenden sind ein paar portugiesische Grundbegriffe hilfreich.
  • Brauche ich ein Visum?
    Nein – als EU-Bürger*in genügt der gültige Personalausweis oder Reisepass.

Aktivitäten & Sightseeing

  • Évora – UNESCO-Weltkulturerbe mit Tempeln, Katakomben & Geschichte

  • Monsaraz & Marvão – mittelalterliche Dörfer auf Hügelkuppen mit Traumblick

  • Strände der Alentejo-Küste – z. B. Porto Covo, Zambujeira do Mar, Comporta

  • Weinregionen rund um Reguengos & Borba – Verkostung & Weintouren

  • Cromeleque dos Almendres, prähistorische Steinkreise à la Stonehenge

  • Rota Vicentina (Wanderweg) für Natur- und Küstenliebhaber

  • Flusstal des Guadiana, ideal für Kajak, Wanderungen, Vogelbeobachtung

Do' & Don'ts

Do’s 

  • Mietwagen buchen, ohne bist du im Alentejo eingeschränkt

  • Zeit nehmen, denn der Alentejo tickt entschleunigt & traditionell

  • Lokale Spezialitäten probieren: Açorda, Migas, Schwarzes Schwein, Queijo de Nisa

  • Regionale Weine kosten  (sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis)

  • Auf kleinen Herdade-Betrieben (Landgüter) übernachten – authentisch & ruhig

Don’ts 

  • Keine Eile: im Alentejo ist Langsamkeit Teil der Erfahrung

  • Nicht auf Tankstellen im Nirgendwo verlassen und rechtzeitig tanken!

  • Nicht ohne Reservierung in beliebten Restaurants im Sommer

  • Keine Muscheln oder Sand vom Strand mitnehmen und den Umweltschutz beachten

  • Keine Lautstärke oder Hast in kleinen Dörfern – Respekt gegenüber der ländlichen Lebensweise

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