Wer Marrakesch betritt, taucht ein in eine Welt aus Farben, Gerüchen und Geschichte. Vom 08. bis 12. Juni 2025 durfte ich im Rahmen einer Gruppenreise mit Gebeco diese faszinierende Stadt erleben und fand mich in einem Mix aus orientalischem Flair, lebendiger Kultur und herzlicher Gastfreundschaft wieder. Bei Temperaturen zwischen 35 und 42 Grad hüllte uns heiße, trockene Wüstenluft ein – das typische Klima einer Stadt, die zwischen Atlasgebirge und Sahara lebt.
Die Anreise erfolgte unkompliziert mit Lufthansa, ein gültiger Reisepass genügt zur Einreise. In Marrakesch angekommen, checkten wir zunächst im Adam Park Hotel ein. Dieses liegt zwar nicht fußläufig zur Altstadt, bietet aber ordentliche Zimmer und gutes Essen und ist als Basis für Erkundungen ausreichend, auch wenn es aus meiner Sicht keine uneingeschränkte Empfehlung ist. Ganz anders das Agafay Desert Camp: Für ein bis zwei Nächte absolut empfehlenswert, mit tollen Unterkünften, gutem Essen und spektakulärer Kulisse. Auch wenn es aufgrund der Weitläufigkeit etwas unruhig sein kann, ist das Erlebnis im Wüstencamp einmalig.
..und voller Kontraste: arabisch, berberisch, islamisch, afrikanisch – all das verschmilzt zu einem kulturellen Mosaik. Die Stadtstruktur gliedert sich in die Medina (Altstadt mit Souks, Moscheen, Palästen und Riads), die Ville Nouvelle (die Neustadt mit modernen Cafés und Geschäften) sowie die Palmeraie im Norden, wo Luxusresorts und Golfplätze liegen. Am besten bewegt man sich per Taxi durch Marrakesch. Mietwagen sind nicht zu empfehlen, vor allem in der verwinkelten Medina.
Besonders beeindruckt haben mich die berühmten Sehenswürdigkeiten: Der Jardin Majorelle ist eine grüne Oase mit intensiven Farben und Pflanzen aus aller Welt, den man am besten früh morgens besucht, bevor der Ansturm beginnt. Gleich daneben liegt das Yves Saint Laurent Museum. Weitere Highlights sind der Bahia Palast, der Le Jardin Secret, die Saadier-Gräber und die Koutoubia-Moschee (die allerdings nur Muslimen zugänglich ist). Der Djemaa el-Fna, der Platz der Gaukler, ist das pulsierende Herz der Stadt: Tagsüber trinkt man hier frischen Orangensaft, abends verwandelt sich der Platz in einen Streetfood-Markt mit Brochettes, Linsensuppe und Schnecken. Hier tanzt, trommelt und kocht das Leben, ungeschönt und lebendig.
Ein traditionelles marokkanisches Dampfbad mit schwarzer Seife, Peeling und Massage. Besonders empfehlenswert ist auch ein Abend auf einer Dachterrasse wie dem Café Atay, denn der Sonnenuntergang über den Dächern der Stadt ist unvergesslich. Wer sich gerne treiben lässt, sollte sich in den Souks der Medina einfach verlieren. Feilschen gehört hier dazu und macht sogar Spaß. Ein Kochkurs, bei dem man selbst Tajine, Couscous oder Zaalouk zubereitet, bringt einem die marokkanische Küche noch näher. Und wer es spektakulär liebt, kann sogar eine Heißluftballonfahrt über Marrakesch buchen; Ein teures, aber eindrucksvolles Erlebnis.
In der Umgebung lohnt sich ein Ausflug zu den Ouzoud-Wasserfällen (etwa drei Stunden entfernt) oder eine Übernachtung im Wüstencamp der Agafay-Wüste, nur eine Stunde außerhalb der Stadt.
Trotz der Hitze blüht die Stadt, vor allem in ihren gepflegten Anlagen. Und auch die Tierwelt mischt sich unter das Stadtleben: Eselkarren, streunende Katzen und gelegentlich ein Kamel am Stadtrand gehören zum Alltag.
Kulturell gilt es einige Do's und Don’ts zu beachten: Frauen sollten darauf achten, Schultern und Knie zu bedecken (nicht nur aus Respekt, sondern auch, um sich wohler zu fühlen). Alkohol ist nicht überall erhältlich, vor allem nicht in der Medina. Trinkwasser sollte stets aus Flaschen konsumiert werden. Und auch wenn es einladend wirkt: Tiere wie Schlangen oder Affen auf dem Djemaa el-Fna sollte man nicht für Fotos nutzen, denn das fördert Tierleid.
Marrakesch ist laut, bunt, chaotisch aber gleichzeitig wunderschön, intensiv und tief verwurzelt in seiner Geschichte. Wer sich auf diese Stadt einlässt, wird mit einem Feuerwerk für die Sinne belohnt. Für mich war es eine Reise, die mich noch lange begleiten wird – voller Inspiration, Eindrücke und der leisen Gewissheit: Ich komme wieder.
Djemaa el Fna – zentraler Platz mit Gauklern, Garküchen, Musik & Schlangenbeschwörern
Souks der Medina – orientalische Märkte für Leder, Gewürze, Teppiche & Lampen
Jardin Majorelle – botanischer Garten mit Farbenpracht & Yves-Saint-Laurent-Museum
Bahia-Palast & El-Badi-Palast – prachtvolle Paläste mit maurischer Architektur
Koutoubia-Moschee – Wahrzeichen der Stadt (von außen zu besichtigen)
Hammam & Spa – traditionelle marokkanische Bäder zur Entspannung
Tagesausflüge ins Atlasgebirge, Wüstencamps oder zur Ouzoud-Wasserfällen
Do’s
Handeln gehört zum Einkauf dazu, im Souk ist es Teil des Spiels
Kleidung mit Schultern & Knien bedeckt tragen aus Respekt gegenüber der Kultur
Riad statt Hotel wählen. Riads sind traditionelle marokkanische Unterkünfte mit Innenhof
Sonnenbrille, Kopfbedeckung & Wasser sind wichtig bei Hitze und Helligkeit
Einheimische mit einem freundlichen „Salam Aleikum“ begrüßen
Don’ts
Nicht einfach Menschen fotografieren – vorher immer fragen
Nicht naiv „Guides“ annehmen, die sich ungefragt anbieten, denn das ist oft mit Geldforderungen verbunden
Keine Zuneigungsbekundungen in der Öffentlichkeit, dies gilt als unangebracht
Keine kurzen Hosen oder Tops in religiösen Gebäuden
Nicht von Händlern einschüchtern lassen sondern freundlich, aber bestimmt ablehnen